Jan Mayen
Jan Mayen ist eine abgelegene vulkanische Insel im Nordatlantik, die zu Norwegen gehört und etwa 600 Kilometer nordöstlich von Island liegt. Die Insel beherbergt eine norwegische Wetterstation und dient als wichtiger Stützpunkt für meteorologische Beobachtungen in der Arktis. Als Kreuzfahrtziel wird Jan Mayen nur selten und ausschließlich von Expeditionskreuzfahrten angelaufen, die sich auf arktische Routen spezialisiert haben. Die kurze Sommersaison von Juni bis September bietet die einzige Möglichkeit für Anlandungen, wobei diese stark von Wetter- und Eisbedingungen abhängig sind.
Hafen
Jan Mayen verfügt über keinen ausgebauten Hafen oder Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe. Anlandungen erfolgen ausschließlich per Zodiac-Schlauchbooten bei günstigen Wetterbedingungen an verschiedenen Stellen entlang der Küste, hauptsächlich in der Nähe der Wetterstation Olonkinbyen an der Südwestküste. Die Anlandung ist genehmigungspflichtig und muss vorab bei den norwegischen Behörden beantragt werden. Ein Transfer zur Wetterstation oder anderen Punkten der Insel erfolgt zu Fuß, da keine Transportinfrastruktur vorhanden ist.
Sehenswürdigkeiten in Hafennähe
Die Hauptattraktion Jan Mayens ist der Beerenberg, ein 2.277 Meter hoher aktiver Vulkan und der nördlichste aktive Vulkan der Erde. Der schneebedeckte Gipfel ist bei klarer Sicht von allen Anlandungspunkten aus sichtbar. Die norwegische Wetterstation Olonkinbyen kann nach vorheriger Absprache besichtigt werden und bietet Einblicke in das Leben und die Arbeit auf dieser isolierten Insel. Die Vogelkolonien an den steilen Klippen beherbergen Tausende von Seevögeln, darunter Eissturmvögel, Krabbentaucher und Dickschnabellummen. Historische Überreste von Walfangstationen aus dem 17. Jahrhundert sind an verschiedenen Stellen der Küste zu finden, insbesondere in der Kvalrossbukta-Bucht.
Praktische Hinweise
Die Insel ist militärisches Sperrgebiet und Anlandungen sind nur mit Sondergenehmigung möglich. Es gibt keine touristische Infrastruktur, keine öffentlichen Toiletten oder Einkaufsmöglichkeiten. Besucher müssen vollständig selbstversorgt sein und sämtliche Abfälle wieder mitnehmen. Die Wetterstation verfügt über begrenzte medizinische Notfallausrüstung. Das Klima ist arktisch mit häufigem Nebel, starken Winden und plötzlichen Wetterumschwüngen, weshalb entsprechende Kleidung unerlässlich ist.